Streetphotography Elke Hegemann

Berauschende Blaue Stunde

Sonnenuntergänge gibt es bekanntlich im Internet wie Sand am Meer und doch hat jede FotografIn das Gefühl, dieser Eine war etwas ganz Besonderes. Und ja, diese Blaue Stunde hat mich wirklich umgehauen. Ob das an der Entspannung während einer Rundreise im Bus durch die Niederlande lag oder an dem Moment, der sich nicht so richtig entscheiden wollte, ob er nun zum Tag oder zur Nach zählt. Jedenfalls stehe ich zu meiner romantischen Ader und Mainstream hin oder her – ein schönes Bild ist es geworden...

Die wenigsten würden vermuten, dass sich diese Landschaft im deutschsprachigen Raum befindet. Glücklicherweise kommt mein Partner aus der Nähe der am östlichsten Rand zur Tschechischen Grenze liegenden Sächsischen Schweiz. Eine weitere glückliche Fügung ist der Besitz eines Campers, der uns ermöglicht an die entlegensten Ecken zu kommen und dort zu atemberaubend frühen Zeiten für ein ebensolches Foto aufzustehen. So auch an diesem Sommermorgen, 3 Uhr, und auch das war eigentlich zu spät, denn der Aufstieg auf den Gipfel des ausgewählten Berges ist im Dunkeln alles andere als ein Morgenspaziergang. So kommt es, dass meine bessere Hälfte samt Ausrüstung schon mal vorweg klettert und mir unterwegs umsichtig eine Flasche Wasser deponiert. Quasi in letzter Minute erreichen wir dieses Spektakel und beschliessen das nächste Mal einfach gleich durchzumachen.

Pure Freude

 

An einem wunderschönen, sommerlichen Frühabend schlendere ich in Ibiza Stadt über den städtischen Park, auf dem immer buntes Treiben herrscht. Ein Pärchen, dass augenscheinlich mit guten Ideen etwas dazu verdient, erzeugt mit einer selbstgebauten Schlingenkonstruktion ein Seifenblasenmeer. Kinder jeden Alters, von den Erwachsenen wohlwollend beobachtet, springen, tanzen darin herum und versuchen eine davon zu erhaschen.

Zu spät und doch genau zur rechten Zeit

 

Das frühe Aufstehen ist, wer mich kennt, ja nicht so meins. An einigen Orten jedoch weckt mich die Aussicht auf ein gutes Motiv schon fast von selbst. Als ich an der Dune du Pylat, in deren Nähe ich auf einem Campingplatz nächtige, ankomme, ist die Sonne bereits knapp über der Düne angekommen. Die Fotografen, die an diesem Morgen bereits schon wieder den Heimweg antreten, bieten mir mit dem eindrucksvollen Schattenspiel der Düne ein faszinierendes Bild und laufen mir unfreiwillig genau in den goldenen Schnitt.

Alter Schwede

Als ein grosses Privileg empfinden meine Freundin und ich eine Einladung eines Bekannten zum Midsommar auf ein Privatgrundstück auf einer der schätzungsweise 40.000 Schäreninseln. Von Stockholm aus machen wir uns ziemlich unbedarft auf den Weg. Solange wir mit einem Verkehrsschiff unterwegs sind, kommt auch keine von uns auf die Idee, dass es, sagen wir mal «abenteuerlich» werden könnte auf die Insel der besagten Einladung zu kommen. Erbarmen hatte ein ziemlich angetrunkener Bootsmann, der am Nachmittag noch ein paar Groschen an uns verdienen wollte, uns aber unbeschadet an den richtigen Ort brachte.

Stylische Fischerin

 

Wie es bei dieser Aufnahme auf der Insel Spetses am Hafen riecht kann ich ja leider nicht festhalten, aber das Outfit dieser stylischen Fischerin geht schon mal in eine ganz andere Richtung. Fast vergesse ich auf den Auslöser zu drücken, so beeindruckt bin ich von ihrem Fashion-Statement und der Eleganz wie sie das eingeholte Fischernetz entwirrt.

Reinkarnierte Katze

Und wenn wir schon an einem Hafen in Griechenland sind, erzähle ich auch gleich noch die Geschichte dieser denkwürdigen Begegnung: Gerade vom Segelboot auf Hydra gestiegen um Brötchen beim Bäcker zu holen (was macht eigentlich die Kamera bei dieser frühmorgendlichen Pflicht dabei?), kommt eine Katze auf mich zugelaufen, als ob sie schon eine Ewigkeit nur auf mich wartet. Ihr Blick ist dabei derart offensiv und nicht ganz klar zu deuten, dass man glatt an Reinkarnation glauben möchte. Zum Glück kann ich die Kamera schnell genug auf sie richten. Jetzt hab ich alle Zeit der Welt darüber nochmals nachzudenken.

Nackte Teufelin

 

Wenn ein Anblick wie dieser als ganz normal bezeichnet werden kann, weisst du, dass du in Ibiza bist. Und nur dort kann eine Frau nackt durch die Gassen laufen ohne dafür verurteilt oder belästigt zu werden. Es geht hierbei in der queeren Calle della Virgen aber nicht um Exhibitionismus sondern um eine Promotion für einen Clubdie einen tollen Moment erzeugte. Diese Schönheit habe ich übrigens auch noch von vorne abgelichtet – es lohnt sich, sie auf dieser Seite zu suchen...